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Inklusives Denken und vorurteilsbewusste Erziehung

Der inklusive Ansatz als Erziehungschance. Lisa ist zweieinhalb Jahre alt und erzählt am liebsten Geschichten, Ahmed ist fünf Jahre alt und ist mit seiner Familie gerade aus dem Libanon geflohen, er geht das erste Mal in einen Kindergarten und kann kein Deutsch, Paul ist vier Jahre alt und kann nicht laufen, Jakob ist sechs Jahre alt und seine Eltern können das Kinogeld nicht bezahlen. Inklusives Denken und vorurteilsbewusste Erziehung schließt alle Kinder ein. Der folgende Beitrag gibt einen Einblick in die Bedeutung und Dimensionen der Begriffe Inklusion und vorurteilsbewusste Erziehung.

 

Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung im Kindergarten im Rahmen entspricht dem Inklusionsgedanken

© gpointstudio

Inklusion ist mehr als nur Dabeisein

Für alle Kinder sollen die besten Grundlagen für die Entwicklung und Ausbildung geschaffen werden. Das ist das Ziel einer inklusiven und vorurteilsbewussten Erziehung. Inklusives Denken ist hierbei die konsequente Fortführung integrativen Denkens. Der Begriff Integration wird meist in Zusammenhängen verwendet, die die Hereinnahme eines funktionsbeeinträchtigten Kindes in ein bestehendes System meinen. Dabei soll das bestehende System nicht grundlegend verändert werden. Inklusives Denken hat diese Perspektive insofern erweitert, dass das Recht aller Kinder auf gemeinsame Bildung und Erziehung nur durch einen Umgestaltungsprozess erreicht werden kann. In Kindertagestätten soll kein Kind ausgesondert werden (müssen). Es soll auch keine Gruppen verschiedener Kategorien geben. Inklusive und vorurteilsbewusste pädagogische Arbeit erfolgt in derselben Institution, in einer Gemeinschaft, die keinen ausschließt, sondern alle einschließt. Aber mit der Schaffung von Zugangsmöglichkeiten aller Kinder zu allgemeinen Einrichtungen der Bildung und Erziehung ist nicht notwendig das Ende diskriminierender Prozesse verbunden. In der Feststellung und dem Buchtitel "Dabeisein ist nicht alles" wird das ausgedrückt. Kinder können durchaus auch in Gruppen gemeinsamer Erziehung von der Teilhabe an Aktivitäten ausgeschlossen bleiben. Es geht um die Berücksichtigung der Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen der Kinder, ohne sie zu hierarchisieren, d.h. um Gleichheit in der individuellen Wertschätzung.

Der Begriff Inklusion wurde lange mit sonderpädagogischem Denken verknüpft. Er wurde in den USA bereits in den 1980er-Jahren benutzt, um Restrukturierungen innerhalb der Sonderpädagogik zu beschreiben. Hier war das Ziel, dass beeinträchtigte Kinder Zugang zu allgemeinen Kindergärten und Schulen erhalten sollten. Auch in Europa ist dieses Interesse zu finden. Der aus England stammende "Index für Inclusion" ist für diese Entwicklung zentral. Der Index unterstützt Kindertageseinrichtungen und Schulen bei der inklusiven Gestaltung der Einrichtungen.

Inklusion - ein weites Feld

Eine Begriffserweiterung der Inklusion hat sich vom ursprünglichen Gebrauch vollzogen. Es gibt über diejenige Gruppe von Menschen mit sonderpädagogischen Bedürfnissen hinaus, Gruppen von Menschen, die auf unterschiedliche Weise nicht an Gemeinschaften mit allen anderen teilnehmen können. Die Umstände unter denen Kinder aufwachsen, sind sehr unterschiedlich. Es gibt Familien, die schon seit Generationen in dem Land, in dem das Kind aufwächst, leben. Die Familien anderer Kinder sind zugewandert. Dies geht weit über den Fakt hinaus, dass manche Kinder und ihre Familien nicht Deutsch sprechen. Die traditionelle Geschlechtsrollenverteilung spielt in der Erziehung eine große Rolle, anderen Kindern wird von ihren Eltern ein eher flexibles Geschlechtsrollenbild vermittelt. Manche Kinder werden in einem religiösen Wertesystems erzogen, bei anderen spielt Religion scheinbar keine Rolle. Manche Familien haben kaum ökonomische Ressourcen, anderen dagegen mangelt es daran nicht usw. Darüber hinaus ist die Entwicklung mancher Kinder von physischen oder mentalen Beeinträchtigungen geprägt, während viele andere davon nicht betroffen sind.

Eine inklusiv und vorurteilsbewusst arbeitende Kindertageseinrichtung hat das Ziel und die Strategie, dieser Heterogenität Rechnung zu tragen. Sie will Barrieren abbauen und gleiche Teilhabe und Anerkennung aller Kinder ermöglichen, ohne dabei individuelle Unterschiede der Kinder zu ignorieren.

Achtung! Der Unterschied zwischen Kindern heißt dabei nicht, Entwicklungstheorien oder Sozialisationstheorien zu negieren. Sie sind aber nicht als allgemeine Richtlinien der Entwicklung zu lesen, denen gegenüber abweichende Entwicklungen defizitär erscheinen. Sie dienen als Bezugstheorien, an denen die Handlungsfähigkeit des Kindes, seine Potenziale und die Eigenlogik seiner Entwicklung erkennbar sind.

Wenn eine Einrichtung sich zum Ziel setzt, inklusiv und vorurteilsbewusst zu arbeiten, ist es notwendig, dass sie sich gut auf Umstrukturierungen vorbereiten, denn die gesamte Arbeit einer Kindertageseinrichtung muss umgestaltet werden. Diese Institutionsveränderung stellt eine große Herausforderung für die Einrichtungen dar. Das setzt die kollektive Mitwirkung des Personals und den Einsatz aller voraus. Kinder werden nunmehr nicht nach defizitären Kategorien eingestuft, um anschließend externe Förderstellen in Anspruch zu nehmen. Der Schwerpunkt liegt in der Frage, was kann die Einrichtung leisten, um ein Kind zu fördern auch und im Besonderen im Bezug auf das, was dem Kind Mühe bereitet. Die Kindertageseinrichtung ist für die Unterstützung des Kindes verantwortlich, unabhängig von der Ursache der Schwierigkeiten, die ein Kind hat.

Warum Inklusion?

Verschiedene Dimensionen sollen verdeutlichen, warum Inklusion anstrebenswert ist. Die weltanschauliche Dimension nimmt die Forderung nach Gleichheit und Gerechtigkeit der Menschen in den Blick. Eine Voraussetzung, diese Forderung zu erfüllen, ist die gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern aus allen sozialen Schichten, unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Für einen verständnis- und respektvollen Umgang der Menschen in einer Gesellschaft wird mit inklusiver und vorurteilsbewusster Erziehung das Fundament gelegt. Eine zweite Begründung liegt in der empirischen Dimension. Untersuchungen haben gezeigt, dass inklusive Einrichtungen Vorteile für alle Kinder mit sich bringen. Kinder können so in ihrer Vielfalt Ressourcen füreinander sein. Die dritte hier aufgeführte Dimension ist die historische Begründung der Inklusion. In vielen Ländern sind nach großem Einsatz Beispiele entstanden, die von einem stark differenzierten System von Kindertageseinrichtungen und Schulen zu einem einheitlich bzw. weniger differenzierten System übergegangen sind. Eine Rückkehr zu den alten Strukturen wird bei allen konsequent vollzogenen Umwandlungen nicht gewollt. Das heißt jedoch nicht, dass Gutes nicht auch noch besser werden kann. Eine angeregte und durchaus kritische Diskussion findet nach wie vor statt.

Die Idee der inklusiven und vorurteilsbewussten Erziehung trifft oft und schnell auf weitreichende Resonanz und Zustimmung. In einer norwegischen Untersuchung fanden Wissenschaftler/innen jedoch heraus, dass je konkreter und auf praktische Regelungen hin Inklusion angewandt wurde, die Zustimmung abnahm. Eine große Zahl der befragten norwegischen Eltern und Lehrer/innen unterstützen die Idee der Inklusion. Als aber ganz konkret Regelungen benannt wurden, stieg die Uneinigkeit. Beispielsweise nahm die Einigkeit ab, als gefragt wurde, ob weiterhin extra Angebote für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zugelassen werden sollten. Dies hielten viele für wünschenswert, obwohl dies nach dem Inklusionsbegriff nicht möglich sein sollte. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Arbeit für Inklusion und vorurteilsbewusste Erziehung auf der institutionellen Ebene liegt.

Inklusives Denken entwickeln: 1. Der Index für Inklusion

Auf dieser Ebene ist auch der Index für Inklusion angesiedelt. Im Folgenden wird auf diesen Index näher eingegangen, da er im Internet für alle zugänglich ist und sehr konkrete und nachvollziehbare Schritte enthält. Er versteht sich als eine Hilfestellung und Handreichung zur Unterstützung der inklusiven Entwicklung in allen institutionellen Formen von Kindertageseinrichtungen. Es ist ein umfassendes Werk, das Einrichtungen helfen kann, ihre eigenen "nächsten Schritte" zu finden, um die Teilhabe der Kinder am Spiel und Lernen zu erhöhen. Einführend werden im Index Schlüsselkonzepte und Vorstellungen von Inklusion erläutert. Sie sollen die Reflexion und Diskussion über inklusive Entwicklung anregen und fördern. An dieser Stelle werden Beschreibungen, die gleichzeitig Ziele von Inklusion sind, wiedergegeben:

  •  Die Partizipation der Kinder und Jugendlichen an kulturellen und sozialen Aktivitäten ihrer örtlichen Einrichtungen erhöhen sowie die Ausgrenzung reduzieren.
  • Die Kultur, Leitlinien und Praxis in Einrichtungen neu strukturieren, damit sie auf die Vielfalt der Kinder/Jugendlichen in der unmittelbaren Umgebung eingehen.
  • Inklusive Werte in die Praxis umsetzen.
  • Alle Kinder, Jugendlichen, Eltern und Mitarbeiter/innen in gleicher Weise wertschätzen.
  • Die Unterschiede zwischen den Kindern als Chancen für gemeinsames Spielen und Lernen sehen, anstatt sie als Probleme zu betrachten, die es zu überwinden gilt.
  • Das Recht der Kinder auf eine wohnortnahe, qualitativ gute Erziehung, Bildung und Betreuung in ihrer Umgebung anerkennen.
  • Verbesserungen für Mitarbeiter/innen ebenso wie für Kinder herbeiführen.
  • Die Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder abbauen, nicht nur für jene mit Beeinträchtigungen oder diejenigen, die als Kinder "mit sonderpädagogischem Förderbedarf" eingestuft wurden.
  • Von den bisherigen Versuchen zum Abbau von Barrieren für Spiel, Lernen und/oder Partizipation für besondere Zielgruppen lernen, damit Veränderungen herbeigeführt werden, die Kindern in größerem Ausmaß zugute kommen.
  • Sowohl die Entwicklung der Gemeinschaft und Werte, als auch der Leistungen betonen.
  • Die nachhaltigen Beziehungen zwischen den Einrichtungen und ihrem sozialen Umfeld fördern.
  • Begreifen, dass Inklusion in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen der frühen Kindheit ein Aspekt von Inklusion in der gesamten Gesellschaft ist.

Bei Inklusion geht es also darum, alle Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder auf ein Minimum zu reduzieren. Inklusion schließt immer Reflexion der Überzeugungen und Werte ein, die wir generell in unsere Arbeit einbringen, und darüber, wie wir unser Handeln mit den Werten der Inklusion in Verbindung setzen. Im Index folgt ein Planungsrahmen, in dem drei Dimensionen von Inklusion aufzeigt werden, die zur Verbesserung der Einrichtung hilfreich sind:

  • Entfaltung inklusiver Kulturen,
  • Etablierung inklusiver Leitlinien und
  • Entwicklung inklusiver Praxis.

Die Autoren/innen beschreiben, dass die Erfahrung aus der Arbeit mit dem Index gezeigt hat, dass diese Dimensionen vor allem als wichtige Kriterien für die Strukturierung der Entwicklung betrachtet werden.  

Insgesamt handelt es sich beim Index für Inklusion um eine sehr praxisnahe Handreichung, die zur Unterstützung von Veränderungen in Einrichtungen hin zum inklusiven Denken herangezogen werden sollte.

Inklusives Denken entwickeln: 2. Das Projekt Kinderwelten

Ein weiterer in der Praxis anwendbarer Ansatz zur Einführung von inklusivem Denken und vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung und Umgestaltung von Kitas ist das vom Institut für den Situationsansatz entwickelte Projekt KINDERWELTEN (2000-2003). Im Projekt

wurde der Anti-Bias-Approach, den Louise Derman-Sparks mit Kollegen/innen in den 1980er-Jahren in Kalifornien entwickelt hat, modifiziert und als Ansatz vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung weiterentwickelt. Es werden vier Ziele vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung beschrieben, die aufeinander aufbauen und sich wechselseitig verstärken.

Ziel 1:  Jedes Kind muss Anerkennung und Wertschätzung finden, als Individuum und als Mitglied einer bestimmten sozialen Gruppe, dazu gehören Selbstvertrauen und ein Wissen um seinen eigenen Hintergrund.

Ziel 2:  Auf dieser Basis muss Kindern ermöglicht werden, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die anders aussehen und sich anders verhalten als sie selbst, sodass sie sich mit ihnen wohl fühlen und Empathie entwickeln können.

Ziel 3:  Das kritische Denken von Kindern über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung anzuregen, heißt auch, mit ihnen eine Sprache zu entwickeln, um sich darüber verständigen zu können, was fair und was unfair ist.

Ziel 4:  Von da aus können Kinder ermutigt werden, sich aktiv und gemeinsam mit anderen gegen einseitige oder diskriminierende Verhaltensweisen zur Wehr zu setzen, die gegen sie selbst oder gegen andere gerichtet sind.

Für jedes Ziel ist im Projekt eine 6-monatige Projektphase vorgesehen gewesen. Mit diesem Zeitrahmen sollte eine wirkliche Durchdringung der Ziele erreicht werden. Dazu gehörte auch die jeweilige Realisierung von Praxisideen. Auch an diesem Zeitfenster wird deutlich, dass obwohl es sich um klar eingängige Ziele handelt, die vermutlich leicht Konsens finden, die Verinnerlichung und Durchdringung eine intensive Auseinandersetzung bedarf.

Wie oben bereits erwähnt hat das Personal einer Einrichtung bei der Umgestaltung hin zur Inklusion bzw. vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung eine Schlüsselrolle inne. Die Kompetenzen der Erzieher/innen sind zentral. Die Fähigkeit pädagogische Praxis systematisch zu reflektieren, ist außerordentlich wichtig. Systematisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass:

  • die Gestaltung und Analyse der Praxis sich auf Erkenntnisse über die Identitätsentwicklung von Kindern als auch auf Einsichten in die jeweiligen gesellschaftlichen Machtverhältnisse bezieht,
  • Erzieher/innen sich selbst innerhalb dieser Verhältnisse sehen, als Menschen in pädagogischer Verantwortung, die bestimmte Machtvorteile gegenüber Kindern haben und in jedem Fall einen Einfluss haben auf das, was in der Kita geschieht und
  • Erzieher/innen sich als Personen reflektieren, deren kulturelle Prägungen in ihre Wertorientierungen und Normvorstellungen einfließen. Sie müssen verstehen, wie das geschieht und welche Wirkung es hat.

Wie entstehen Vorurteile?

Kein Mensch ist frei von Vorurteilen. Bei der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung geht es darum, sich seiner Vorurteile bewusst zu werden und sie zu reflektieren. Die Vorurteile der Pädagogen/innen oder Eltern werden von den Kindern nicht einfach kopiert oder übernommen. Bereits im dritten Lebensjahr äußern Kinder sog. Vor-Vorurteile, die von Vorurteilen der Erwachsenen zu unterscheiden sind.

Kinder machen Erfahrungen mit ihrem Körper und der von ihnen beobachteten Umgebung. Ihrem kognitiven Entwicklungsstand entsprechend, ziehen sie ihre Schlussfolgerungen und bringen diese in Vor-Vorurteilen zum Ausdruck. Kinder entnehmen ihre Erklärungen über die Wirklichkeit dem, was ihre Bezugspersonen sagen, tun oder auch unterlassen. Die mannigfaltigen Eindrücke enthalten auch Fehlinformationen und Verzerrungen der Wirklichkeit. Für Erwachsene ist die Art und Weise wie Kinder diese Informationen verarbeiten oft ungewöhnlich. Kinder erklären sich die Welt aufgrund ihrer individuellen Vorerfahrungen. Dabei spielt auch die Beobachtung des Nicht-Handelns von Erwachsenen eine Rolle. Kinder können beispielsweise denken, dass Hänseleien normal und richtig sind, wenn Erwachsene in solchen Situationen nicht reagieren. Kinder entnehmen sowohl den explizit geäußerten Vorurteilen oder Stigmatisierungen der Erwachsenen als auch den "heimlichen Lehrplänen" und subtilen Gesetzen, welche Merkmale von Menschen anerkannt oder abgelehnt werden. Die Zusammensetzung des Personals, die Bilder an den Wänden, die Hauptpersonen in Geschichten, die Routinen im Alltag - das alles sind Botschaften, denen die Kinder entnehmen, welches Verhalten als normal oder unnormal gilt. Auch wenn Hinweise auf die Familie des Kindes, auf seine Sprache, auf seine Erfahrungen und Fähigkeiten fehlen, kann das heißen, diese Einrichtung kommt auch ohne mich aus.

Inklusives Denken und vorurteilsbewusste Erziehung gibt Anstöße

Die Ausgrenzung ist eingebettet in die gesellschaftlichen Strukturen. Sie funktioniert "lautlos" aus Sicht der dominierenden Gruppe. Sie ist effektiv ohne direkte, persönliche rassistische Übergriffe. Das ganz normale Leben passiert einfach. Es muss nicht erklärt werden, da es sich von selbst versteht. Man stellt es nicht infrage ohne einen besonderen Anstoß. Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung gibt Anstöße und fordert zu Reflexionen auf, die blinde Flecken in der eigenen Wahrnehmung ausleuchten helfen. Die alltäglichen Erfahrungen im Kindergarten bieten ausreichend "Stoff" für diese Reflexionen.

Fazit

Die Umgestaltungen von Kitas hin zur Inklusion und das Aufwachsen von Kindern in heterogenen Gruppen bieten gute Entwicklungschancen. Kinder, die lernen, offen mit Verschiedenheit umzugehen, haben die Chance, Vorurteile nicht aufzubauen bzw. die beste Basis sie abzubauen.

Literatur

Booth et al. (2000): Index für Inklusion, (Tageseinrichtungen für Kinder).

Haug, Peder (2008): Inklusion als Herausforderung der Politik in internationalen Kontext. In: Kreuzer, Max; Borgunn, Ytterhus (2008): "Dabeisein ist nicht alles". S. 36-51.

Kreuzer, Max; Borgunn, Ytterhus (2008): "Dabeisein ist nicht alles".

Projekt Kinderwelten (2004): Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung - Einführung in Ziele und Prinzipien. www.kinderwelten.net